Lagerabsagen und Corona-Freizeiten

Die Welt wird sich in eine Zeit vor und eine Zeit nach Corona teilen, darüber sind wir uns inzwischen einig. Aber wird es diese Einteilung auch in der Jugendarbeit, auch im Zeltlager geben? Das ist natürlich ein Blick in die Glaskugel und kann somit nur eine Mutmaßung sein.

Eines ist auf jeden Fall klar, wir werden in den kommenden Wochen und Monaten eine ganz neue Art der Jugendarbeit erleben. Gerade in der Jugendarbeit kommt es auf Begegnungen an. Auch und gerade auf körperliche Begegnungen. Wie in allen anderen Teilen der Gesellschaft ist das auch in der Jugendarbeit, bzw. im Zeltlager derzeit nicht möglich.

Gerade die Zeltlager-Teams sind dabei Horte der Kreativität. Zum einen kommen dort viele junge Menschen zusammen, für die das Internet kein #Neuland ist, sondern fester Bestandteil des gesamten Lebens. Zum anderen kennen Zeltlagermenschen sich damit aus, sich spontan an veränderte Bedingungen anpassen zu müssen. Meist ist das ein*e fehlende*r Betreuer*in, ein fehlendes Kostüm oder ein Material, das vergessen wurde einzukaufen.

Jetzt ist es halt Corona. Und so machen sich die Teams daran, Online-Formate zu überlegen, um im Kontakt zu bleiben und dieses Zeltlagerfeeling nicht ganz aus dem Leben zu verlieren. Dabei wurden im ersten Moment die bekannten Kanäle ausgebaut. Instagram-Stories, YouTube-Videos oder Beiträge auf Facebook. Alle machen mit, Anekdoten können ausgetauscht werden und man vergisst sich nicht so schnell.

Nachdem für immer mehr Zeltlager eine Absage zur Realität wird, wagen sich einige Teams nun an Veranstaltungen via Videokonferenzen. Nicht nur Teamsitzungen, sondern auch Shows “für die ganze Familie” und Fortbildungen werden digital fortgeführt. Diese Pandemie kriegt uns nicht platt. Und vermutlich werden wir auch einige Dinge in die Post-Corona Zeit mitnehmen. Denn Krisen bieten auch immer Chancen, auch wenn wir sie gerade vielleicht noch nicht so stark wahrnehmen.

Werden wir die Zeit im Zeltlager in eine Prä- und Postcoronazeit einteilen können?

Auch wenn wir hier nicht schwarz malen wollen, vermutlich werden die ersten Zeltlager, wie wir sie kennen und lieben erst im Herbst ‘21 wieder möglich sein. Diese Annahme beruht auf der Findung eines Impfstoffs bis zum Frühjahr des kommenden Jahres. Bis dann alle gegen Corona geimpft sind, wird es vermutlich Spätsommer sein. 

Doch, wie schon beschrieben, wird es in der Zwischenzeit weiterhin Jugendarbeit geben. Und auch wenn wir es uns jetzt noch nicht vorstellen können, werden wir vermutlich im nächsten Jahr die ersten Zeltlager unter den strengen und notwendigen Hygienekonzepten geben. Natürlich werden diese Freizeiten einen komplett anderen Charakter haben. Aber auch in diesen Veranstaltungen liegen Chancen für neue Großspiele, Abendshows und AGen. 

Es wird alles nicht einfach. Es wird sich ungewohnt anfühlen und vermutlich auch sehr anstrengend werden. Aber da wohl die wenigsten von uns zeltlagerbegeisterten Menschen ein oder mehr Jahre ohne Lager auskommen will, wird es Corona-Lager geben. Auf jeden Fall wird es spannend. What a time to be alive.

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